Otto Wagner

Der Visionär des Wiener Jugendstils.

In Österreich gibt es viel zu entdecken, z.B hier. Und in Wien sowieso. Wir stellen heute einen besonderen Protagonisten des sehenswerten Wiens vor.

Otto Wagner (1841 – 1918 Wien) gilt als einer der bedeutendsten Architekten des Jugendstils und als Wegbereiter der modernen Architektur. Wagner begann seine Karriere in der Historismus-Tradition, wandte sich aber bald innovativeren Gestaltungsprinzipien zu. Ab den 1890er Jahren prägte er maßgeblich die Wiener Architektur und war ein zentraler Akteur der Sezession, einer progressiven Künstlergruppe, die sich gegen die konservativen Traditionen ihrer Zeit stellte.

Wagner glaubte, dass Architektur nicht nur schön, sondern auch funktional und zeitgemäß sein sollte. Dieses Prinzip manifestierte sich in seinen Entwürfen, die durch klare Linien, geometrische Formen und die Verwendung moderner Materialien wie Glas und Stahl gekennzeichnet waren. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Wiener Stadtbahn (heute U-Bahn), die Postsparkasse und die Kirche am Steinhof. Diese Bauten sind Paradebeispiele für den Wiener Jugendstil, der Eleganz mit Zweckmäßigkeit verbindet.

Besonders die Postsparkasse, ein faszinierendes Bauwerk vom Fundament bis unter’s Dach, erbaut von 1904 bis 1912, illustriert Wagners innovative Ansätze. Das Gebäude besticht durch seine klare Fassadengestaltung und die Verwendung von Aluminium und Glas, was dem Bau eine leichte und moderne Anmutung verleiht. Innen dominieren funktionale und ästhetische Elemente gleichermaßen, wobei Tageslicht eine zentrale Rolle spielt.

Otto Wagner – ein Visionär der Städteplanung

Otto Wagner revolutionierte den Städtebau durch seine visionären Konzepte und Projekte. Er propagierte funktionale und ästhetische Städteplanung, die sich an den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft orientierte.

Mit der oben erwähnten Wiener Stadtbahn schuf er ein effizientes Transportsystem, das die Stadtentwicklung nachhaltig beeinflusste. Seine Prinzipien der Lichtführung, Belüftung und Nutzung moderner Materialien setzten neue Standards.

Wagner hat sich schon damals Gedanken gemacht über die „Luftzufuhr“ der Stadt. So plante er den Wienfluss-Kanal als Luftschleuse für Frischluft aus dem Wiener Wald hinein in die Stadt. Dieser Luftkanal sollte entsprechend gestaltet sein. Und so entwickelte er die komplette Architektur dafür und konzipierte auch gleich einen Boulevard dazu.

Otto Wagner aus heutiger Sicht

Otto Wagners Einfluss auf die Wiener Architektur war immens. Er war nicht nur als Architekt tätig, sondern auch als Lehrer an der Akademie der bildenden Künste, wo er eine neue Generation von Architekten inspirierte. Sein Werk ebnete den Weg für den modernen Städtebau und beeinflusste viele Nachfolger, darunter bekannte Architekten wie Josef Hoffmann und Adolf Loos. Wagner hinterließ ein Vermächtnis, das bis heute in der Architekturgeschichte als bedeutend gilt.

Unsere Otto-Wagner-Runde

Viele Bauwerke Otto Wagners kann man in Wien noch heute sehen. Wir haben die innerstädtischen Bauwerke fast komplett bei einem Lauf (von Außen) besichtigt:

Stadtbahn, jetzt U6, die damals entlang der Stadtgrenze verlief. Die Trasse, aber auch die meisten Stationen stammen von ihm. Zu erwähnen ist, dass die U6 nur der eine Zweig Wagners Stadtbahn-Konzepts ist. der zweite Teil ist zum Großteil die heutige u-Bahn-Linie U4.

Nationalbank und Haus an der Ausstellungsstraße

Das blau-weiße Schützenhaus am Donaukanal wurde nach Plänen von Otto Wagner erbaut und hätte ursprünglich als Schleusenwärterhaus dienen sollen. Die “Staustufe Kaiserbad” war Teil der geplanten Umwandlung des Wiener Donaukanals in einen Handels- und Winterhafen.

Die Österreichische Postsparkasse am Georg-Coch-Platz ist eine Ikone der modernen Architektur.

Das Wienflussportal. Gleich neben der U-Bahn-Station „Stadtpark“ verschwindet der Wienfluss in den Untergrund umgeben von dieser auffälligen Pforte.

Die Wienzeilenhäuser von Otto Wagner sind ein Ensemble dreier Wohnhäuser, die in den Jahren 1898 bis 1899 errichtet wurden. Die von Otto Wagner gestalteten Häuser sind ein wichtiges Beispiel für Wiener Jugendstilarchitektur um die Jahrhundertwende.

Auf unserer Laufrunde haben wir auch gleich die Votiv-Kirche und die Kirche am Karlsplatz von Johann B. Fischer von Erlach, die Urania, den Naschmarkt, die schöne Anlage des Alten AKH und die alte Börse gesehen.

Nicht besucht haben wir diverse Wohnhäuser in der Inneren Stadt und in den umliegenden Bezirken.

Ebenso nicht auf der Laufrunde liegen die Kirche am Steinhof und Otto Wagners Wohnhaus in Hütteldorf (heute Fuchs-Museum). Beides ist absolut sehenswert!

Empfehlung

Wien ist entdeckenswert! So wollen wir unsere Seite nutzen und mehr „Themen-Läufe“ vorstellen. die natürlich auch als Sight-Seeing-Walks genutzt werden können.

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