Roadtrip durch Namibia: Ein Abenteuer zwischen Wildnis und Weite
Namibia – ein Land voller Kontraste, rauer Schönheit und faszinierender Tierwelt. Ein Roadtrip durch Namibia bietet Afrika pur und ist gleichzeitig überraschend einfach zu bereisen. Mit rund 4.500 Kilometern hinter uns, von denen über 3.500 Kilometer Schotterpisten waren, blicken wir auf ein unvergessliches Abenteuer zurück. In diesem Blogbeitrag nehmen wir dich mit auf die Reise: von Windhoek über Etosha, die endlosen Dünen der Namib-Wüste bis hin zum Fish River Canyon.
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Startpunkt: Windhoek – Die Hauptstadt und das Tor zum Abenteuer
Windhoek ist der Ausgangspunkt für die meisten Namibia-Reisenden. Nach der Landung und einer unkomplizierten Übernahme unseres Toyota-Campers von Afrika On Wheels konnte unser Abenteuer beginnen. Erster Stop: das Urban Camp, ein gemütlicher Platz mit Clamping-Zelten. Windhoek selbst hat wenig zu bieten, aber ein Einkauf im Supermarkt für die nächsten Tage ist Pflicht.
Der Waterberg: Ein grünes Juwel in der Steppe
Von Windhoek führte unser Weg zum beeindruckenden Waterberg Plateau. Hier überrascht die üppige Vegetation, die in starkem Kontrast zur umliegenden Steppe steht. Eine Wanderung auf das Plateau belohnte uns mit einem traumhaften Blick über die unendliche Weite Namibias.
Highlights:
– Warzenschweine und Affen
– Atemberaubende Weitsicht vom Plateau
– Wanderung durch grüne Wälder auf den Tafelberg
Safari-Abenteuer: Der Etosha-Nationalpark
Der Etosha-Nationalpark ist ein Muss auf jedem Namibia-Roadtrip. Schon bei der Ankunft durch das Anderson Gate wurden wir belohnt: Rhinos, Giraffen, Zebras und Antilopen begrüßten uns bei der Dämmerung. Im Etosha kannst du auf eigene Faust mit dem Auto die Tiere beobachten – ein Highlight, das viele Nationalparks nicht bieten.
Unsere Tier-Sichtungen:
– Eine Löwenfamilie aus nächster Nähe
– Nashörner, Elefanten, Zebras und Giraffen
– Unzählige Antilopen verschiedenster Art und viele bunte Vögel
Felsgravuren und Naturwunder: Twyfelfontein & Co
Die Fahrt Richtung Südwesten führt über staubige Pisten zu beeindruckenden Naturdenkmälern. Twyfelfontein, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist bekannt für seine 6.000 Jahre alten Felsgravuren.
Weitere Highlights entlang der Route:
- Versteinerter Wald: Fossile Baumstämme aus einer längst vergangenen Zeit
- Orgelpfeifen: Basaltformationen inmitten der Wüste
- Burnt Mountain: Schwarze Lavafelsen mit tollem Fotospot
- White Lady: Felsmalereien
Besonders erwähnenswert und jedenfalls den Abstecher wert ist die Große Spitzkoppe, Die Felsformation wird natürlich bestiegen und die Bilder vom Arch sind beeindruckend, sehr instagrammable mit genau diesem Nachteil. Doch schön ist es hier jedenfalls.
Swakopmund: Kolonialflair am Atlantik
Nach der Hitze der Wüste war Swakopmund mit seinen kühlen Temperaturen und deutschen Kolonialbauten eine willkommene Abwechslung. Wir gönnten uns einen Aufenthalt im Atlantic Square Garden Guesthouse und genossen den frischen Fisch in einem der lokalen Restaurants.
Tipps für Swakopmund:
– Spaziergang entlang der Küste
– Cafébesuch bei angenehmen 24 Grad
– Souvenirshopping
Dünenmeer und Dead Vlei: Sossusvlei
Die Sanddünen des Sossusvlei sind eines der bekanntesten Fotomotive Namibias. Wir starteten früh morgens, um die Hitze zu vermeiden, und erklommen die höchste Düne, Big Daddy. Von dort aus ging es hinab in das surreal wirkende Dead Vlei, wo abgestorbene Bäume auf einem weißen Lehmboden einen faszinierenden Kontrast zu den orangefarbenen Dünen bilden.
Am darauffolgenden Tag wartet noch vor dem Frühstück ein weiteres Highlight der Reise, der Sesriem Canyon. Er ist zwar nicht besonders tief und auch nicht lang, aber die enge Schlucht, die Felsformationen und immer wieder bunte Vögel sind perfekt für diese kleine Wanderung. Im Anschluss Frühstück und los geht’s zur nächsten Etappe nach Aus tief im Süden. Noch einmal eine lange Etappe über Schotterpisten, die wir seit Etosha befahren. Nur wenige Straßen-km seither waren Asphalt. Dafür sehen wir andauernd Zebras, Strauße, Antilopen, Giraffen und seltener Affen.
Aus, Lüderitz und die Geisterstadt Kolmanskop
Wenig Abwechslung durch die Namib Naukluft, ein paar trockene Sträucher, ein paar Antilopen. Strauße sieht man. In Aus Quartieren wir uns im hübschen Bahnhof Hotel. Das gute Restaurant und Sherry als Aperitiv sind besonders erwähnenswert.
Eine wirklich tolle Mountainbike-Tour in Klein Aus Vista durch die wilde Bergkulisse ist ein Genuss bis es gegen 10:00 schon sehr heiß ist. Bei über 30 Grad sind wir froh, nur noch bergab zu fahren. Leider gibt es dann doch noch einen kurzen Gegenanstieg. Die anschließende Erfrischung Malawian Shandy aus Ginger Ale, Bitter Lemon und Angoustura ist super.
Am Abend machen wir im selben Gebiet noch eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Vor Allem der Weg ist schön. Das anschließende Abendessen genießen wir auch aufgrund der Anstrengungen der Touren.
Lüderitz steuern wir in einem Tagesausflug an. Zuerst machen wir eine 4×4 Tour rund um die Lüderitz Halbinsel, wo wir bei gerade noch 15 Grad und starkem Wind Robben und Flamingos sehen. Die Mondlandschaft hier ist auch wegen des Nebels eigenartig.
Die Stadt selbst hat ein paar hübsche Häuser aus der deutschen Kolonialzeit aber ansonsten nichts zu bieten. Das in der Wüste befindliche Kolmanskoop ist als Geisterstadt bekannt, aber einfach fast vom Sand verschluckt. Eine Besichtigung von Außen reicht uns für heute.
Bei der Rückfahrt sehen wir neben Zebras und verschiedenen Antilopen auch Wildpferde.
Fish River Canyon: Naturwunder im Süden
Der Fish River Canyon, der drittgrößte Canyon der Welt, ist ein absolutes Highlight. Besonders beeindruckend ist die Aussicht bei Sonnenaufgang, wenn das Licht die Felswände in ein warmes Orange taucht. Wanderungen hinab in den Canyon sind zwar in der heißen Jahreszeit verboten, aber die Aussichtsplattformen bieten spektakuläre Blicke.
Wir brechen früh auf und sind beim ersten Aussichtspunkt bei noch relativ kühlem Wetter. Die Sonnenstrahlen beleuchten die gegenüberliegende Felswand und wir haben schöne Blicke in den Canyon. Beim zweiten Look-Out gehen wir ein Stück in den Canyon und entdecken die vielfältigen Pflanzen, die sich in der trockenen Felswand ausbreiten.
Abschluss bei Windhoek: Natur und Luxus
Nach einer langen Fahrt zurück in die Nähe von Windhoek genossen wir die letzten Tage in der Auas Safari Lodge. Diese liegt in den Kalahari-Bergen und bot uns noch einmal die Möglichkeit, Giraffen, Antilopen und Warzenschweine aus nächster Nähe zu beobachten.
Wir fahren weiter zur Moonraker-Farm, die sehr nachhaltige Landwirtschaft betreibt und schön gelegen ist. Leider ist die Zeit am Pool sehr kurz, weil innerhalb weniger Minuten ziehen Wolken auf und wir erleben auch noch ein richtiges Gewitter mit Sturmböen und starkem Regen. Zumindest haben wir noch einen Regenbogen über der Kalahari als Fotomotiv.
Die letzte Lodge ist die spektakulärste Übernachtung. Wir haben die im afrikanischen Stil eingerichtete Kolonial-Suite gebucht. Doch das spektakulärste dieser Lodge ist der erste Game Drive zur Leopardenfütterung.
Im Geländewagen schaukeln wir inklusive etwas riechendem Fleisch durch die Wildnis. Unter einem Baum stoppen wir, der Fahrer legt Fleisch auf einen Ast, wir setzen zurück und schon trabt ein mächtiger Leopard an. Zuerst die Beute vom Baum gefressen und dann häppchenweise den Rest. Keine fünf Meter von uns entfernt genießt der Leopard seine Häppchen. Super!
Weiter geht’s zu einem Wasserloch, wo schon die Hippos auf ihr Fressen warten. Obwohl reine Pflanzenfressende gelten sie als sehr gefährlich und aggressiv. Kann man sich nicht vorstellen. Auch hier ist es sehr spektakulär.
Zurück auf der Farm nehmen wir noch an einem weiteren Game Drive teil. Wieder Giraffen, jede Menge Antilopen, Gnus usw. treffen wir bei dieser Ausfahrt. Kennen wir alles schon, wird aber nie langweilig und ist trotzdem ein netter Abschluss vor dem Dinner im Farmhouse.
Am nächsten Morgen geht es zurück nach Windhoek ins Urban Camp. Ein letzter Tag zum Entspannen bevor es wieder nach Hause geht.
Fazit: Ein Trip voller Abenteuer
Namibia begeistert durch:
– Spektakuläre Landschaften: von Dünen über Canyons bis hin zu Tafelbergen
– Einzigartige Tierbeobachtungen: Löwen, Giraffen, Nashörner und mehr
– Freundliche Menschen und eine sichere Reiseatmosphäre
Tipps für deinen Roadtrip:
– Reisezeit: Vermeide die heiße Jahreszeit im November
– Fahrzeugwahl: Ein zuverlässiger Geländewagen mit Dachzelt ist Pflicht
– Planung: Genügend Zeit für die weiten Strecken einplanen
Namibia ist ein Land der Extreme – in Landschaft, Tierwelt und Weite. Ein Roadtrip ist die perfekte Möglichkeit, all das zu entdecken. Bist du bereit für dein Abenteuer?